Gusseisen
Durch unterschiedliche Legierungsverfahren, Wärmebehandlung sowie Modifizierung des Erstarrungsverhaltens lassen sich unterschiedliche Gussarten herstellen. Diese sind im Folgenden aufgeführt und erklärt.
Grauguss
Bei grauem Gusseisen (auch Grauguss genannt) besteht der Kohlenstoff aus Graphit, wodurch die Bruchflächen grau erscheinen. Es ist die gängigste Form der verschiedenen Gussarten und wird für z.B. das Fertigen von Motorblöcken verwendet. Grauguss besitzt eine hohe Dämpfung, hat eine gute Gleiteigenschaft und lässt sich hervorragend bearbeiten.
Weißes Gusseisen
Bei dieser Gussarten kommt der Kohlenstoff als Zementit vor, die Bruchflächen sind weiß. Durch die beim Legieren hergestellten Karbide ist der Werkstoff besonders hart und verschleißfest. Der Nachteil dieses Materials ist, dass es im Vergleich zu den anderen Gussarten als sehr spröde gilt. Diese Gussart findet unter anderem bei Pumpengehäusen Verwendung.
Temperguss
Temperguss besteht aus Eisen, Kohlenstoff, Silicium und Mangan. Es hat bessere Eigenschaften als der vergleichbare Werkstoff mit Lamellengrafit, das es zäher ist und besser bearbeitet werden kann. Zu den mechanischen und physikalischen Eigenschaften von Temperguss gehören eine gute Zugfestigkeit, Verformbarkeit, sehr gutes Schweißverhalten und eine hohe Oberflächengüte. Temperguss wird vor allem im Auto-, sowie Maschinenbau verwendet.
Vermiculargraphit-Guss
Im Gegensatz zu den bisher aufgeführten Gussarten ist Vermiculargraphit-Guss eine neuere Weiterentwicklung. Der Graphit ist weder als Lamelle, noch als Kugel ausgeprägt, sondern als Vermikeln, zu Deutsch "Würmchen". Vermiculargraphit-Guss ist jedoch äußerst selten, da sich seine Herstellung als deutlich schwieriger erweist.